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Doktorprüfung erfolgreich absolviert!
Thomas Gemmer promovierte auf dem Gebiet der Antennenmesstechnik und legte am 08.04.2022 erfolgreich seine Promotionsprüfung ab. In seiner Dissertation "Generalised Test-Zone Field Compensation" beschäftigte er sich insbesondere mit der Charakterisierung der Ruhezone der Compact Range Messkammer des IHFs und leitete daraus eine Methode ab, um Störungen während einer Messung zu kompensieren, die es unter anderem ermöglicht, Messkammern unterhalb der spezifizierten Grenzfrequenz zu betreiben.
Zum Abschluss seiner Zeit als Doktorand am Institut gratulierte ihm der Rektor der RWTH Aachen persönlich.
Antennenmesstechnik
Antennen stellen als unverzichtbarer Übergang der geführten elektromagnetischen Welle zum Freiraum ein Schlüsselelement für jedes Hochfrequenzsystem dar. Unabhängig davon, ob es hierbei um die mobile Kommunikation, die Sensoren eines Radar-Systems oder die Erzeugung hochfrequenter Felder z.B. in Kernspintomographen geht. Aus diesem Grund bildet die theoretische und praktische Untersuchung neuartiger Antennenkonzepte einen Arbeitsschwerpunkt des IHF. Zur Ermittlung der praktischen Eigenschaften von Antennen und Antennensysteme bedarf es einer speziellen Messtechnik, die in einem elektromagnetisch reflektionsfreien Raum die Bestimmung des Abstrahlverhaltens mit hoher Genauigkeit erlaubt. Deshalb bilden die Verfahren der Antennenmesstechnik an sich einen weiteren Forschungsschwerpunkt.
Fernfeldmesstechnik
Compact Antenna Test Range
Compact Ranges erzeugen sehr gute Fernfeldbedingungen (ebene Welle) für die Vermessung von Testantennen. Im Gegensatz zu Fernfeldmessstrecken ist der benötigte Abstand zwischen der Sende- und Empfangsantenne deutlich kleiner. Dies wird durch einen parabolischen Spiegel ermöglicht, der die Kugelwelle der Sendeantenne in eine ebene Welle im Messbereich der Testantenne (Ruhezone) transformiert.
Nahfeldmesstechnik
Nahfeldmesssysteme stellen eine Alternative zu klassischen Fernfeldmesssystemen dar um die Strahlungseigenschaften einer Antenne zu vermessen. Dabei unterscheidet man ja nach Messgeometrie planare, zylindrische und sphärische Nahfeldsysteme. Dieses Messverfahren beruht auf dem Huygens-Prinzip: Aus den gemessenen tangentialen Feldkomponenten auf einer definierten Fläche im Nahfeld der Antenne wird das Fernfeld rechnerisch bestimmt. Das so bestimmte Nahfeld der Antenne wird bei der folgenden Datenverarbeitung zunächst in Moden im entsprechenden Koordinatensystem entwickelt. Aus dem Modenspektrum lassen sich dann verschiedene Antennenparameter, wie z.B. die Strahlungscharakteristik.
Planare Nahfeldmesstechnik
Bei der planaren Nahfeldantennenmesstechnik wird das abgestrahlte Feld auf einer ebenen rechteckigen Fläche vor einer Antenne (AUT) gemessen. Diese Geometrie erlaubt eine einfache und kostengünstige Realisierung. Zudem sind die Transformationen mathematisch einfach zu beschreiben und gut zu implementieren. Sie liefert jedoch die Strahlungscharakteristik nur in einem eingeschränkten Raumwinkelbereich und eignet sich daher nur für Antennen mit hohem Gewinn.
Sphärische Nahfeldmesstechnik
Sphärische Nahfeldmesssysteme messen die räumliche Verteilung des elektrischen Nahfeldes auf einer Kugeloberfläche um eine Testantenne. Numerische Nachbearbeitungsverfahren, auf Basis der Zerlegung in vektorielle Kugelwellen, werden verwendet um die Transformation ins Fernfeld durchzuführen. Der mechanische Aufwand ist bei der sphärischen Geometrie am größten, hat aber den Vorteil, dass eine geschlossene Fläche um die Testantenne herum gemessen wird. Damit liefert sie die komplette drei-dimensionale Strahlungscharakteristik.