Überprüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit in Krankenhäusern mit innovativen 5G-Anwendungen

Im Rahmen des vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts "GIGA FOR HEALTH" sind am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) verschiedene 5G Use Cases geplant. Dazu gehören beispielsweise ein Schlaganfallnetzwerk, in dem die Expertise von Spezialisten bereits digital verfügbar ist, wenn die Patienten noch gar nicht im Krankenhaus sind, oder der Einsatz von "Mixed Reality"-Brillen in der Tumorchirurgie, mit denen hochkomplexe 3D-Strukturen des Gehirns und deren wesentliche Funktionsstrukturen virtuell projiziert werden können. Dazu setzt der Netzbetreiber Vodafone am UKD auf eine 5G New Radio (NR) Indoor-Abdeckung im Frequenzbereich um 3,6 GHz mit Indoor-Small Cells sowie durch die Mitnutzung bestehender Masten am Campus.  Eine Mobile Edge Computing Lösung sorgt für geringe Latenzen und die nötige Computerleistung für Echtzeitanwendungen und die Verarbeitung der vernetzten Daten. Die Arbeitspakete aus den Bereichen „5G-Mixed Reality“ und „5G Intelligente Vernetzung mit innovativer Telemedizin“ sind danach ausgewählt, durch den Einsatz von 5G die Vorteile einer hohen Datenrate und -kapazität, einer geringen Latenz und hoher Ausfall- und Datensicherheit auszunutzen. Dazu werden innovative medizinische 5G-Anwendungen umgesetzt und evaluiert, welche die universitäre Krankenversorgung, Forschung und Lehre in NRW auf eine ganz neue Ebene heben werden.

Der Ausbau mit einem Indoor-Mobilfunksystem stellt jedoch eine neue Herausforderung für die elektromagnetische Verträglichkeit medizinischer Geräte mit Mobilfunk dar, da damit eine neue potenzielle Störquelle in eine Krankenhausumgebung eingebracht wird. Bislang gibt es in der Literatur keine Erfahrungen oder Untersuchungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit medizinischer Geräte in Krankenhäusern mit 5G-Indoor-Standorten, es muss aber trotzdem sichergestellt werden, dass durch die eingesetzten 5G Small Cells keine Funktionsstörungen der Medizingeräte auftreten. Daher wurde das IHF in diesem Projekt hinzugezogen, um vor dem Ausbau erstmals Provokationstests mit einem 5G-Signal an relevanten medizinischen Geräten im UKD durchzuführen und nach dem Ausbau die tatsächlich auftretenden Felder im Umfeld der Small Cells aufzunehmen.


Förderung

Das Projekt wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Weitere Informationen dazu sind auf der Webseite des Uniklinikums Düsseldorf (https://www.uniklinik-duesseldorf.de/forschung-lehre/5g-medizincampus) oder auf der Webseite des 5G.NRW Competence Centers (https://5g.nrw/europaweit-erster-5g-medizincampus-giga-for-health/) zu finden.